Heft-AboShop
Heft-AboShop

Bäume und Sträucher für Bienen

Mit den richtigen Bäumen und Sträuchern können wir Bienen fördern. Bernhard Jaesch, Gartenbautechniker, Gärtnermeister und Imkermeister kennt sie alle und verrät, worauf es im Bienengarten ankommt.

MEIN SCHÖNER GARTEN-Autorin Vanessa Engel

03.12.2018 - 09:15 Uhr

Lesezeit: 6 Min.
blühender Apfelbaum
Foto: Pixabay

"Was die Biene nicht mag, kommt nicht in den Park!“ Dieses von Imkern viel zitierte Motto sollte auch für Hobbygärtner gelten: Nektar- und pollenreiche Blüten, über denen es unermüdlich summt, kann es im Garten nicht genug geben. Auf Steinwüsten oder Sorten ohne Nutzen für Insekten sollten wir verzichten.

Die Familie der Bienen umfasst zahlreiche Arten und alle haben das gleiche Problem: Sie finden zu wenig Nahrung und sind durch vermehrten Pestizideinsatz ernsthaft gefährdet. Wir können sie mit den richtigen Pflanzen unterstützen. Wildbienen, die faszinierenden Verwandten der Honigbiene, sind im Garten außerdem für Nisthilfen dankbar. Viele von ihnen bilden keine Staaten – ihr Nachwuchs entwickelt sich etwa in Hohlräumen von Pflanzenstängeln, Holz oder im Erdboden. Einige Arten sind sogar auf ganz bestimmte Pollenspender spezialisiert.
Wichtig: Alle Bienenarten benötigen ungefüllte Blüten, deren Pollen und Nektar gut erreicht werden können.

Am besten bieten wir den fleißigen Insekten von Frühjahr bis Herbst ein durchgehendes Angebot an für die Tiere nutzbaren Blütenpflanzen. Empfehlenswerte Arten und eine „schwarze Liste“ mit ungeeigneten Pflanzen – darunter viele Windbestäuber – finden Sie bei der Gärtnerei Immengarten Jaesch.

Fragen an den Bienenpflanzen-Experten

Bernhard Jaesch ist Inhaber der Gärtnerei Immengarten Jaesch in Niedersachsen und leidenschaftlicher Imker.

Herr Jaesch, Ihre Immengärtnerei ist auf insektenfreundliche Pflanzen spezialisiert. Warum brauchen Bienen unsere Hilfe?

Den Honig- und Wildbienen machen vor allem die Monokulturen und der Pestizid-Einsatz in der Landwirtschaft zu schaffen. Die Bestände gehen zunehmend zurück. In der Agrarlandschaft gibt es immer weniger Blütenstreifen, wo Insekten Pollen und Nektar finden können. Und selbst wenn die Landwirte auf ihren Feldern Bienenpflanzen aussäen, ist deren Pollen durch die Pestizid-Rückstände im Boden oftmals so belastet, dass daran ganze Bienenvölker zugrunde gehen. Auch die Varroa-Milbe dezimiert den Honigbienen-Bestand. Wir bekämpfen sie erfolgreich versuchsweise biologisch mit Sumpfporst (Ledum palustre). Insgesamt muss es mehr Bienenpflanzen geben!

Wie sehen bienenfreundliche Gärten aus?

Pflanzen Sie nektar- und pollenreiche Arten, egal, ob heimisch oder nicht. Eine Hecke aus Deutzie, Bartblume, Fingerstrauch, Mahonie, Apfelbeere, Winter-Duftgeißblatt, Zierquitte und Korallenbeere bietet ganzjährig Nahrung für Insekten und Vögel. Eine natürliche Gestaltung mit Stein-, Holz- und freien Sandflächen sowie flachen Wasserstellen kommt auch Wildbienen zugute. Beetpflanzen sollte man erst im Frühjahr zurückschneiden und auf Chemie im Garten selbstverständlich verzichten.

Welche Pflanzen sind im bienenfreundlichen Garten ein Muss?

Das sind bei den Gehölzen der Bienenbaum und der Pulverholzbaum. Bei den Blütenpflanzen sind Glockenblumen und Korbblütler wie Disteln oder Astern beliebt.

Bäume & Sträucher für Bienen

Bienenbaum (Euodia hupehensis): bester Bienenmagnet von Ende Juni bis September, 12 Meter Endhöhe, Vogelnährgehölz

Pulverholz (Rhamnus frangula): blüht unscheinbar von Mai bis Oktober, Höhe 5 Meter, auch für schattige, feuchte Standorte

Tamariske (Tamarix ramosissima): blüht im Juni bis September, 3–5 Meter hoher Strauch, auch für Kübel geeignet

Die Blüten vieler Bäume und Sträucher sind für uns recht unscheinbar, doch für Bienen sind sie gute Nektar- und Pollenquellen. Für Blüten rund ums Jahr sorgen z. B. Schneeheide ab Februar, Sal-Weide ab März, Felsenbirne im April, Apfelbaum im Mai, Tamariske ab Juni, Bienenbaum ab Juli, Japanischer Schnurbaum ab August, Efeu ab September, Mahonie ‘Cabaret’ im Oktober und Winterduft-Schneeball ab November.

1 / 8

Blühende Mahonie

Foto: Pixabay
1 / 8

Für den Ziergarten

Edeldistel (Eryngium), auch Mannstreu genannt: blüht von Juli bis August, bis 100 cm hoch, trockener, durchlässiger Boden, Sonne

Lavendel (Lavandula): blüht von Juni bis Juli, bis 50 cm hoch, durchlässiger Boden, Sonne

Gelenkblume (Physostegia): blüht von August bis September, bis 70 cm hoch, humoser Boden, Sonne

Rispen-Hortensie (Hydrangea paniculata): blüht von Juli bis September, bis 2 m hoch, nährstoffreicher Boden, Sonne bis Halbschatten

Zinnie (Zinnia): büht von Juni bis Oktober, bis 80 cm hoch, lockerer, nährstoffreicher Boden, Sonne

Herbst-Anemone (Anemone): blüht von Juli bis September, bis 110 cm hoch, frischer Boden, Sonne bis Halbschatten

Ringelblume (Calendula): blüht von Mai bis Oktober, bis 60 cm hoch, sandiger bis lehmiger Boden, Sonne

Bartblume (Caryopteris): blüht von August bis Oktober, bis 100 cm hoch, trockener, durchlässiger Boden, Sonne

1 / 7

Bienen sammeln Nektar an Lavendelblüte

Foto: Pixabay
1 / 7

Gärtnerei Immengarten Bernhard Jaesch

Bernhard Jaesch

Bernhard Jaesch, Gartenbautechniker, Gärtnermeister und Imkermeister

Foto: Gärtnerei Immengarten Jaesch

Gartengestaltung & Imkerei
Meisterfachbetrieb
Immengarten 1
31832 Springe – Bennigsen
[email protected]
Tel. 05045/8383 oder 0163/3173854