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Bestäubung: Von Bienen und Blumen

Wie funktioniert eigentlich die Bestäubung? Jeder hat schon mal von Bienchen und Blümchen gehört, wenn es um die Fortpflanzung geht, doch was genau hat es damit auf sich?

MEIN SCHÖNER GARTEN-Autorin Vanessa Engel

12.01.2019 - 15:09 Uhr

Lesezeit: 4 Min.
Biene sammelt Nektar

Biene sammelt Nektar

Foto: Pixabay
Inhaltsverzeichnis
Bestäubung: Von Bienen und Blumen

Verbreitung des Pollens

Unter der Bestäubung versteht man die die Übertragung von Pollen des Staubblatts der einen Blüte auf Stempel und Narbe einer anderen. Sie ist Voraussetzung für die Befruchtung sowie die Vermehrung einer Pflanze und somit unter anderem auch für die Entstehung von Obst und Gemüse notwendig. Einige Blütenpflanzen nutzen Wind und Wasser für die Verbreitung des Pollen, bei anderen übernehmen Tiere die Bestäubung. Auf der Suche nach Nahrung sammeln und vermischen Insekten die Pollenkörner und tragen sie von Blüte zu Blüte. Neben Bienen, darunter fallen Honig- und Wildbienen samt den sehr effizienten Hummeln, sind auch Käfer, Schmetterlinge und Zweiflügler wie zum Beispiel die Schweflige als tierische Bestäuber unterwegs.

Beinwell (Symphytum officinale)

Beinwell (Symphytum officinale)

Foto: Pixabay

Gegenseitige Anpassung

Viele Blütenpflanzen sind daher von Insekten abhängig und umgekehrt: Während Bienen in Blüten eiweißreiche Nahrung in Form von Pollen oder zuckerhaltige Nahrung, also Nektar, finden, verteilen sie beim Einsammeln Pollen und sorgen somit für die Fortpflanzung. Aufgrund dieser Abhängigkeit oder Symbiose haben sich Blümchen und Bienchen einander angepasst, oder kommen einander entgegen. Pflanzen locken die Tiere entweder mit Duftstoffen oder mit spezifischen Blütenfarben an. Die Sinneswahrnehmung der Biene ist auf beide Arten der Anlockung eingestellt und ermöglicht es den Tieren, Farben zu sehen und Duftstoffe wahrzunehmen. Auf Blau und Gelb fliegen Bienen besonders gern, Rot hingegen können sie nicht erkennen. Da die Facettenaugen jedoch ultraviolettes Licht wahrnehmen, haben Blütenpflanzen oftmals Pigmente, die dieses Licht reflektieren und die fleißigen Sammler somit gezielt an die Nektarquelle führen. Die beweglichen Fühler ermöglichen räumliches Riechen und lassen Bienen erkennen, aus welcher Richtung ein Duftstoff kommt.

Fleißige Bestäuber

Während Honigbienen etwa 300 Blüten am Tag anfliegen, besuchen Hummeln sogar bis zu 1000 Blüten. Wie viele andere Wildbienen fliegen sie auch bei schlechtem Wetter und tiefen Temperaturen aus. Besonders im Frühjahr und im Frühling sind unzählige Blütenpflanzen, zum Beispiel Obstbäume, auf die Frühstarter unter den wilden Verwandten der Honigbiene angewiesen. Besonders wertvoll, weil hart im Nehmen und effizient, sind die Mauerbienen, die sich als Frühlingsboten und Pollensammler noch vor Honigbienen und Wespen zeigen.

Wildbienen schützen

Eine besonders hohe Bestäubungsrate findet sich also dort, wo die große Bienen-Familie zu finden ist, also sowohl Honigbienen als auch Wildbienen. Honigbienen können die Bestäubungsleistung einer vielfältigen Wildbienenfauna nicht ersetzen, denn alle Kulturen profitieren deutlich vom Vorkommen dieser Insekten. Daher ist der Schutz der Wildbienen nicht nur für die Biodiversitität und die Artenvielfalt der Pflanzen, sondern letztlich auch für die Ernährung des Menschen von enormer Bedeutung.

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