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Familie Stöwers Wundergarten

Mit ihrem 5.000 Quadratmeter großen Naturgarten versucht Familie Stöwer, andere für Artenvielfalt sowie naturnahe Gartengestaltung zu begeistern und zu animieren, sich ebenfalls für die Biodiversität stark zu machen. Das unermüdliche Engagement und das beeindruckende Ergebnis jahrelanger Arbeit zeichnet die #beebetter-Jury mit dem 4. Platz in der Kategorie "Private Initiativen" aus.

MEIN SCHÖNER GARTEN-Autorin Vanessa Engel

04.10.2022 - 09:28 Uhr

Lesezeit: 5 Min.
Wundergarten von Familie Stöwer

Elemente wie Benjeshecke, Totholz, Gartenteich, Schotterfläche, Wasserstellen oder Steinhaufen sind fester Bestandteil des Wundergartens

Foto: Maria Stöwer

Projektbeschreibung

Der Naturgarten von Familie Stöwer im oberbayerischen Tegernbach soll als buntes Beispiel dienen, um den Menschen vor Ort zu verdeutlichen, wie wertvoll naturnahe Gärten sind. Der „Wundergarten“ erstreckt sich über 5.000 Quadratmeter und ist nach dem Drei-Zonen-System gegliedert. „Das Drei-Zonen-Konzept begreift den Garten als nachhaltig und naturnah. Der Garten wird so zu einem Ort, an dem Pflanzen, Tiere und Menschen so zusammenleben können, dass alle ihren Nutzen daraus ziehen“, erläutert Maria Stöwer.

Im Wundergarten sind unzählig heimische Wildkräuter, Stauden sowie zahlreiche Obst- und Beerensträucher zu finden. Verschiedene Module und Biotop-Elemente wie Benjeshecke, Totholz, Gartenteich, Schotterfläche, Wasserstellen oder Steinhaufen sind fester Bestandteil des Gestaltungskonzepts.

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„Wir haben dieses Jahr ein paar Workshops für die Öffentlichkeit angeboten. Darunter zum Beispiel eine Kräuter- und Artenschutzführung mit einer wundervollen Kräuterpädagogin aus unserer Region. Auch ein paar Workshops über das 3-Zonengärtnern und die Wichtigkeit heimischer Wildkräuter und Sträucher, Räucherkurse und vieles mehr waren geboten.“ Ein Teil der Erlöse fließt in die Erweiterung und den Erhalt der großen Artenschutz-Flächen von Familie, um langfristig und nachhaltig ein Paradies für die Insekten sowie andere heimische Wildtiere zu schaffen.

„Die Größe, die mein Mann und ich im Alleingang mit reiner Muskelkraft und dem Spaten in der Hand bearbeiten, ist für viele unvorstellbar. Und es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass es keine Arbeit macht bei 5.000 Quadratmeter zu pflegen. Aber es lohnt sich und ich bin von Herzen dankbar, wenn ich sehe, wie diese kleine Oase sich erholen kann, wenn man sie lässt und wenn man die nötigen Strukturen dazu schafft.“

Ein Naturgarten voller Leben
Foto: Maria Stöwer

Letztes Jahr hat Familie Stöwer ein weiteres Grundstück mit einer Fläche von 3.000 m² erstanden, um aus einer ehemaligen Weide für Damwild ebenfalls ein naturnahes Areal zu erschaffen. Eine rund 30 Meter lange Benjeshecke, Insektenhäuser, Trockenmauern, Schnittguthaufen sowie allerlei Nisthilfen für Wildbienen und Vögel ergänzen das artenreiche Pflanzenangebot und bieten allerlei Wildtieren ein Zuhause.

Das Engagement von Familie Stöwer hat Umweltminister Thorsten Glauber 2021 mit dem “Grünen Engel Bayern” gewürdigt. Auch die Fachjury von #beebetter war und ist vom prächtigen Wundergarten begeistert und hat den Einsatz für die Artenvielfalt bereits 2021 mit dem 2. Platz in der Kategorie „Private Initiativen“ gekürt.

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Hintergrund

Mit ihrem Garten sowie mit verschiedenen Aktionen und Workshops möchte die überzeugte Naturgärtnerin auch andere für das naturnahe Gärtnern begeistern und zeigen, wie schön ein intaktes Ökosystem für Mensch und Tier sein kann.

„Dabei spielt die Größe der eigenen Fläche keine Rolle. Ob Balkon, Schrebergarten oder Kleingarten und selbst mit kleinem Budget – jeder und jede Einzelne kann etwas für den Erhalt der Artenvielfalt tun, und dabei noch seine Gesundheit stärken“, so Maria Stöwer. „Oft hatten wir es hier schwer, grade im tiefen Bayern zwischen Feldern und Hopfen. Wir wurden von vielen Seiten oft belächelt. Aber wenn die Menschen jetzt durch unseren Garten gehen und diese bunte Vielfalt sehen, dann lassen sie sich anstecken von all dem Leben.“

Blumenmeer
Foto: Maria Stöwer

Weitere Pläne & Ziele

„Wir wollen uns und unseren Wundergarten als Artenschutzgarten etablieren. Außerdem möchten wir beaufsichtigte Führungen anbieten, denn es soll trotz vieler Besucher eine ungestörte Fläche bleiben. Für den Erhalt und die Pflege unserer Areale brauchen wir finanzielle Unterstützung, da für Steuern, Saatgut und vieles mehr reichlich Kosten anfallen und es für Flächen wie unsere leider keine Fördergelder gibt. Unseren Garten betrachten wir dabei als Natur-Botschafter.“