Unter dem Namen "flowbee" bietet Florian Wester handgefertigte, hochwertige Nisthilfen für Wildbienen an. Außerdem informiert er auf vielfältige Weise und auf diversen Kanäle Infos über die Nützlinge und ihre Lebensweise. Für sein Engagement hat er 2021 den #beebetter-Sonderpreis erhalten.
Florian Wester hat das Start-Up "flowbee" gegründet und stellt hochwertige Nisthilfen für Wildbienen her. Diese bringt er auf verschiedenen Wegen zusammen mit kostenlosem Saatgut und Infos über die Nützlinge unter die Leute. Für sein Engagement im Namen der Bienen erhält er den #beebetter-Sonderpreis 2021. Wir haben den #beebetter-Gewinner gefragt, was sich seither getan hat.
Nach dem #beebetter-Award erging es mir und flowbee prächtig! Ein wunderbarer Weihnachtsmarkt an der Burg Wissem in Troisdorf hat die Weihnachtszeit mit vielen WiBiNis unter dem Christbaum abgerundet.
Mein Geographie Studium und die Möglichkeit eines Auslandssemesters zogen mich dann im Januar 2022 nach Bergen in Norwegen – natürlich durfte eine WiBiNi im Gepäck nicht fehlen. Zuvor hieß es fleißig bohren, um der gestiegenen Nachfrage auch während meiner Abwesenheit gerecht werden zu können. Das hat riesig Spaß gemacht und mir wieder mal gezeigt, dass sich meine Mission, mit den Nisthilfen mehr Bewusstsein und Faszination zu verbreiten, absolut richtig anfühlt. Die Rückmeldungen und interessierten Fragen meiner Kunden, die zum Beispiel über unseren Social-Media-Kanal (@flowbee.wibini) eingehen, lassen bei mir regelmäßig das Herz höherschlagen.
Nach einem halben Jahr in Bergen voller toller Erfahrungen habe ich den Juli in der Heimat verbracht. Auch hier habe ich die Möglichkeit genutzt, wieder fleißig zu produzieren.
Seit Anfang August bin ich wieder in Norwegen. Diesmal in Oslo und für ein Praktikum, welches ich im Rahmen meines Studiums durchführe. Ich arbeite aktiv an einem Forschungsprojekt (www.sabicas.no) rund um Fließgewässer mit – meine zweite große Leidenschaft neben Wildbienen.
Ansonsten bleibt sich flowbee treu und fertigt weiterhin hochwertige Nisthilfen aus langlebigen Rohstoffen aus der Region. Lediglich die Aufmerksamkeit für mein Projekt hat sich in positiverweise verändert.
Das Preisgeld von 1.000 € habe ich in die Professionalisierung meiner Nisthilfen-Produktion investiert. Um genau zu sein, habe ich unter anderem eine alte, äußerst solide Maschine gekauft – mein neues altes „Baby“ ist eine Bohrmaschine von Steinel aus den 70ern. Getreu dem Motto: Gutes muss nicht neu sein. Die Bohrmaschine eignet sich optimal für den Bau meiner Nisthilfen und leistet mir seither treue Dienste.
Das ursprünglich angedachte Pachten einer Wiese und die Realisierung einer vielfältigen Streuobstwiese konnte mit dem Preisgeldes des Sonderpreises leider nicht realisiert werden.
Ich werde mit dem AWO Kindergarten in Meschede zusammenarbeiten und die Einrichtung mit Vorträgen, Elternworkshops und Mithilfe bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen. Auch mit Insecticon stehe ich noch in enger Verbindung und freue mich riesig auf kommende Projekte. Des Weiteren werde ich in Zukunft enger mit jungen Startups aus meiner Region zusammenarbeiten. Zum Beispiel mit „flowseekers“. Hier schwebt mir neben gemeinsamen Offline-Kampagnen auch die Produktion von nachhaltiger „flowbee“-Arbeits- und Freizeitkleidung vor.
Durch meine Zeit im Ausland hat sich aber verständlicherweise nicht so viel ergeben, wie in der Zeit, als ich noch Zuhause war. Ab Oktober 2022 starte ich dann aber wieder voll durch!
Ich glaube, dass sich auf jeden Fall etwas bewegt. Gerade im erzieherischen Bereich und in der Umwandlung von nicht genutzten Flächen zu wertvollem Lebensraum tut sich viel. Ich fürchte allerdings, dass die gesellschaftliche Bereitschaft, dem Insektensterben entgegenzuwirken größer ist, als die politische Bereitschaft beziehungsweise Umsetzungskraft oder Umsetzungsfähigkeit.