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Seidenbienen

Seidenbienen sind regelrechte Sonnenanbeter und daher meist in der warmen Jahreszeit anzutreffen. Wichtig für sie sind Blütenpflanzen mit gut zugänglichem Nektar und sandige Bodenstellen als Nistplatz.

MEIN SCHÖNER GARTEN-Autorin Vanessa Engel

15.05.2019 - 11:08 Uhr

Lesezeit: 3 Min.
Seidenbiene

Seidenbienen sind überwiegend im Juli und August unterwegs

Foto: Pixabay
Inhaltsverzeichnis
Seidenbienen

Seidenbienen lieben den Sommer, die meisten Seidenbienenarten sind daher erst ab Juni, überwiegend aber im Juli und August unterwegs. Je nach Witterung kann man diese Wildbienen in manchen Jahren selbst im Spätherbst noch antreffen. Eine einzige Seidenbienenart, die Colletes cunicularius, macht hier eine Ausnahme: sie schwingt bereits im März ihre Flügel.

Aussehen & Charakteristika

Seidenbienen (Colletes) werden sieben bis maximal 16 Millimeter groß. Diese Wildbienengattung besitzt eine zweilippige Zunge und einen schwarzen Hinterleib, das Abdomen. Dieser ist in der Regel durch breitere, helle Haarbinden gezeichnet. Das Abdomen der weiblichen Seidenbienen ist meist spitz geformt. Zudem verfügen Weibchen über drei verschiedene Möglichkeiten des Pollentransports:

1. Haarbürste an der Schiene (Tibia) jedes Hinterbeins

2. Körbchen (Corbicula) auf der Unterseite jedes hinteren Schenkels

3. Körbchen an den Seiten des Mittelsegments (Propodeum)

Charakteristisch für Seidenbienen sind die seidigen Auskleidungen der Brutzellen - woher auch ihre Bezeichnung rührt.

Nahrungsquellen & Lebensraum

Da der Rüssel (Proboscis) nur zwei bis drei Millimeter lang ist, benötigen Seidenbienen Blüten, deren Nektar relativ leicht zugänglich ist.

Seidenbienen sind, bis auf eine Ausnahme (Colletes impunctatus), oligolektisch veranlagt. Das heißt sie naschen lediglich an Pollen bestimmter Pflanzengattungen. Die Efeu-Seidenbiene beispielsweise sammelt ihren Pollen zur Blütezeit des Eufeu (Hedera Helix) ausschließlich an dieser Pflanzenart. Ist diese Futterquelle aufgebraucht, kann sie nur auf wenige andere Blütepflanzen wie Herbstzeitlose (Colchicum), Goldrute (Solidago) oder Zahntrost (Odontites) ausweichen.

Nisten & Nester

Seidenbienen nisten solitär in vegetationsarmen oder gar freien Bodenflächen. In der Regel graben sie ihre Nester in lockeren bis härteren Sandboden, Sandstein oder auch in Mörtelfugen. Die Drohnen der Seidenbienen schlüpfen meist schon ein paar Tage vor den Weibchen und graben sich aus dem Boden, wo sie anschließend geduldig auf deren Ankommen warten.

Arten

In unseren Regionen geht man von rund 12 Seidenbienen-Arten aus, im gesamten deutschsprachigen Raum mit der Schweiz und Österreich sind etwa 21 Arten vertreten.